Das erste eigene Fotostudio muss nicht immer viel kosten und auch nicht gleich eine ganze Halle füllen, hier erkläre ich dir ein paar Grundelemente auf die du achten solltest wenn du dein eigenes Fotostudio aufbauen willst.
Als ich begonnen habe war es für mich sehr schwer die nötigen Informationen zu finden, deshalb will ich dir hier meine persönlichen Erfahrungen an die Hand geben, damit du es hoffentlich schneller hinbekommst.
Inhaltsverzeichnis
Fotostudio für Portraits
Ich fange mit dem Thema Portrait an, da die meisten in diesem Bereich beginnen.
Das passende Hintergrundsystem
Ein sehr wichtiges Element ist der Hintergrund, dabei kann es sich um eine Wand oder ein Hintergrundkarton handeln.
Wenn du eine Wand verwendest, dann musst du dir natürlich überlegen welche Farbe diese haben soll und bist dann auch daran gebunden, denn jedes mal neu streichen vor dem Fotoshooting stelle ich mit schwierig vor.
Viel flexibler bist du mit einem austauschbarem Hintergrund wie einer Kartonrolle, wie es die meisten haben.
Da ich schon immer viel mit Photoshop gearbeitet habe war naheliegend ein mittleres Grau als Hintergrundkarton wie diesen zu nehmen.
Denn ein grauer Hintergrund eignet sich perfekt zum freistellen in Photoshop und mit der richtigen Lichtführung kann man auch so fotografieren, dass der Hintergrund schwarz erscheint.
Überlege dir welchen Hintergrund du gerne hättest, du kannst dir natürlich auch mehrere Kartonrollen kaufen in unterschiedlichen Farben.
Um die Kartonrolle aufzuhängen habe ich ein Hintergrundsystem wie dieses, eine solche Halterung ist sehr schnell auf und wieder abgebaut.
Licht
Für das Licht kannst du natürlich einfach ein paar Baustrahler nehmen, aber ich empfehle auf jeden Fall Studioblitze, mit denen lernst du sehr viel über weiches und hartes Licht wenn du dann noch Softboxen verwendest. Ich habe zwei Walimex Blitze mit 400 Wattsekunden was zum Beginn sehr viel Licht erzeugt und ausreichend ist.
Für den Anfang reichen zwei Blitze völlig aus, damit kannst du schon sehr viel machen.
Mit der Zeit kommst du dann von selbst an gewisse Grenzen und kannst dann beurteilen ob sich ein dritter oder vierter Blitz lohnt.
Dazu zwei Softboxen und du kannst schon loslegen.
Gerade für Portraits gibt es noch einen Lichtformer, der etwas gerichtet ist aber nicht zu hartes Licht erzeugt, dieser nennt sich Beauty Dish.
Fotostudio für Food-Fotografie
Dieser Bereich der Fotografie wird auch immer beliebter und ist auch eines meiner Hauptbereiche in denen ich als Fotograf tätig bin.
Als erstes ist es in diesem Bereich wichtig wenn du dich mit dem Thema Essen beschäftigst und dir viele solcher Bilder anderer Fotografen anschaust und selbst beurteilst was für dich ansprechend ist und was nicht.
Der Untergrund
Die Präsentation auf einem passenden Untergrund kann die Botschaft nochmal verstärken, willst du zum Beispiel ein einfaches und traditionelles Gericht stimmig präsentieren, dann eignet sich natürlich ein rustikaler Tisch als Untergrund.
Also überlege dir was du verwenden kannst um die Bildwirkung zu verstärken.
Wenn ein Rustikaler Untergrund eine traditionelle Speise gut unterstützt, so kann auch ein Kontrast von rauem und abgenutztem Untergrund in Verbindung mit einem sehr aufwändigem und edlem Gericht stimmig sein.
Wo findest du einen guten Untergrund?
Du brauchst einfach nur die Augen offenhalten für ganz banale Dinge wie alte Gartenzäune, Türen, Schneidebretter, normale Holzbretter, Fliesen, Steinplatten, Edelstahlplatten usw.
Licht
Bei der Lichtquelle kannst du auf Available Light, also Sonnenlicht zurückgreifen, das kostet nichts und erschafft ganz schöne Ergebnisse.
Dieses Bild ist mit Available Light fotografiert worden, dort hatte ich zum Glück eine große Fensterfront:
Der Nachteil dabei ist die Abhängigkeit und der Weißabgleich, der sich bei Sonnenlicht immer ändert, deshalb rate ich da auch zu Blitze mit einer Softbox.
Es kann ein Blitz schon ausreichen, aber zwei sind ideal. Mit Blitze bist du sehr flexibel was die Arbeitszeiten angeht und du kannst alles komplett selbst kontrollieren.
Bei diesem Foto wurden zwei Blitze mit Softboxen verwendet:
Natürlich spielt die Nachbearbeitung der gezeigten Bilder eine große Rolle, ohne solcher Bearbeitung würden diese nicht so aussehen.
Noch ein paar Tipps
Ich hatte damals sehr wenig Informationen zur verfügung, ich wäre für diesen kurzen Beitrag sehr dankbar gewesen, deshalb möchte ich dir dieses Wissen mitgeben.
Mein erstes kleine Fotostudio-Equipment habe ich bei Willhaben, einer Anzeigen-Plattform sehr billig gefunden, da war das Hintergrundsystem, zwei Blitze, zwei Softboxen, ein Beauty Dish dabei und noch zwei Hintergrundstoffe, die ich aber nicht verwende wegen der Faltenbildung.
Das ganze Paket hat um die 500 Euro gekostet, was um einiges billiger ist als wenn ich die einzelnen Teile neu gekauft hätte, der Fotograf hat die Studiofotografie aufgegeben und wollte das ganze Zeug einfach loswerden.
Also schau einfach auf eBay oder sonstigen Plattformen ob du dort gebrauchte Sachen findest.